Adieu Cliché – Interview mit WOMOM
Wir sind sowieso schon Fans. Aber erzählt doch auch den anderen Frauen dort draußen, wer ihr seid und was ihr macht?
Mit Womom möchten wir gerne adieu sagen zum veralteten Bild der Mutterrolle und gleichzeitig die Trennung zwischen Müttern, Schwangeren und normalen Frauen aufheben – wir nennen das UNIWOMAN. Als Schwangere oder Mutter passiert es leider oft, dass man von der Gesellschaft anders wahrgenommen, behandelt und / oder in Schubladen gesteckt wird. Wir wollen zeigen, das wir Frauen in jeder Lebenssituation Frau bleiben. Wir wollen nicht nur Fashion-Piece sein, sondern mit unseren Prints auch etwas bewegen, wachrütteln und aufmerksam machen. Wir wollen zeigen, dass vermeintliche Mutter-Themen alle Frauen betreffen. Und mit Humor funktioniert das am besten.
WOMOM interpretiert Mode und Mom-sein ganz neu und modern, für jede Frau zugänglich. Wir sind gespannt: Wie kommt man auf so eine Gründungsidee?
Die Idee dazu entstand als Kerstin ungeplant schwanger wurde und mitten in ihrer Abschlussarbeit für Kommunikationsdesign steckte.
Kerstin: Genau, damals war ich einfach total genervt davon, welchen Stempel man sofort aufgedrückt bekommt, in welche Schublade man gesteckt wird. Aber auch was einem selbst für Gedanken in den Kopf kommen wenn man an das Mutter sein denkt. Auch das immer nur über die positiven Dinge beim Thema Schwangerschaft gesprochen wurde hat mich total gelangweilt – immer heile Welt und alle super happy. Warum gibt es in der Mode eine Trennung zwischen „maternity“ und „women“? Dabei fühlte ich mich doch noch genauso viel Frau wie vorher. Und warum brauche ich ein Shirt mit eine Melone auf meinem Bauch? Eigentlich wollte ich deshalb nichts mit diesem Thema als Abschlussarbeit machen, dass war mir einfach zu offensichtlich. Dann war aber genau das der Grund, warum ich es doch gemacht habe. Mit der Abschlussarbeit habe ich meine Erfahrungen und Gefühle, positive wie auch negative, während der Schwangerschaft verarbeitet und in Shirt Designs umgesetzt. Alles mit einem kleinen Augenzwinkern. Nach der Geburt meiner Tochter, habe ich dann gemerkt, dass mich das Thema immer noch beschäftigt. Annette und ich kannten uns aus einem Gemeinschaftsbüro, sie hatte bereits ein paar Monate vor mir ihr Kind bekommen. Ihre Illustrationen, die immer mit einem gewissen Humor sind, fand ich schon immer toll. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, dass ich in ihr eine Seelenverwandte finden würde. Ich habe sie deshalb einfach kurzerhand angerufen und gefragt ob wir uns treffen wollen und ein Projekt zusammen starten wollen. Nach einem Kaffee und einer Brezel war es schon beschlossene Sache – wir gründen WOMOM.
Ihr, als Gründerinnen habt beide einen sehr ähnlichen Hintergrund als Künstlerinnen mit geballter Kreativität. Hand aufs Herz – Kommt es da so manchmal zu Konkurrenzsituationen zwischen euch?
Nein, wir haben ja auch beide einen ganz anderen Gestaltungsstil, was das ganze ja nur interessanter macht. So entstehen immer viele unterschiedliche Entwürfe und auch Blickwinkel auf ein Thema. Viele Ideen entstehen auch im Ping-Pong – wenn einer mal nicht weiterkommt, hat der andere eine Idee oder auch jemand aus dem gesamten Team. Das sind dann besonders tolle Momente, wenn man zusammen eine Idee aufbaut oder ausarbeitet.
„Gründerinnen haben es schwerer und mit Vorteilen zu kämpfen.“ Right or wrong?
Drei Karrieretipps von Frauen für Frauen?
Karrieretips klingt in unseren Ohren etwas altbacken. Womom wurde nicht gegründet um Karriere zu machen, sondern aus einer Leidenschaft heraus. Bis eine Firma soweit ist, davon leben zu können ist es ein langer langer Weg. Und eine Garantie dass es klappt gibt es ja auch nicht. Und trotzdem, wenn man es nicht versucht, wird man es nie herausfinden. Deswegen steckt in diesen simplen Worten trotzdem soviel Wahrheit: JUST DO IT!