#projectbodyhair – Frauen haben Haare
Erinnert ihr euch daran, wie es war, kurz bevor wir in die Pubertät kamen und wir die Achseln und den Intimbereich inspiziert haben in der Hoffnung, dass da auch endlich etwas wächst? Eben weil die Freundinnen bereits die ersten Härchen hatten? Und dieser Stolz auf das erste Schamhaar? Das hielt allerdings nicht lange.
Sobald die erste Behaarung ausgeprägt da war, wurde sie auch direkt wieder bekämpft. Seit über 100 Jahren wird rasiert, gewachst, gezupft und epiliert. Selbst in der Werbung für Rasierer (oder Epilierer) „entfernen“ Frauen Haare an Beinen, die so glatt sind, dass Wassertropfen direkt abperlen.
Beine, an denen eigentlich direkt Pickel sprießen müssten, weil die Haut komplett irritiert auf einen weiteren Enthaarungsversuch reagieren würde. Aber so ist die Werbung – dort ist kein Platz für Haare auf und unter den Armen, auf den Beinen, den Zehen oder im Intimbereich. Behaarte Frauen scheinen erst garnicht zu existieren.
Das möchte das New Yorker Unternehmen „Billie“ jetzt ändern und ruft zum „Project Body Hair“ auf. Dort geht es darum, dass Frauen eben auch eine Körperbehaarung haben!
Haare an sämtlichen Körperstellen? Voll normal.
Und seien wir doch einmal ehrlich – jetzt im Sommer gibt es so viele Männer, die völlig ungeniert ihre Brust- und/oder Schulterbehaarung zur Schau tragen, während Frau zur langen Hose oder Maxirock greift, sobald die ersten Stoppelchen spürbar (nicht mal sichtbar) sind und keine Zeit (oder Lust) zum Rasieren ist.
Es gibt eine Folge bei „How I met your mother“, die sich mit dieser Thematik befasst. Robin hat ein Date und plant eigentlich, dass es nicht intim wird und deshalb rasiert sie sich nicht. Im Laufe des Dates stellt sie allerdings fest, dass sie doch mehr von ihm will. Anstatt zu sagen „who cares“ besticht sie die Kellnerin, damit sie ihr einen Rasierer besorgt. Und das Ende vom Lied – die Kellnerin schnappt sich den Kerl und lässt Robin auf der Damentoilette zurück.
Im Grunde ist das nur passiert, weil Robin sich zu viele Gedanken um ihre Körperbehaarung gemacht hat. Ich habe noch nie erlebt, dass Man sagt „Ach nee, lass mal lieber. Deine Beine sind stoppelig.“ Wenn Mann (oder auch Frau) Bock auf Sex mit dir hat, dann will er dich komplett – mit oder ohne Haare!
Behaarte Frauen – haarige Angelegenheit:
„Billie“ möchte dieses verzerrte Bild der Wahrnehmung des weiblichen Körpers jetzt gerade rücken du setzt auf das „Project Body Hair“. Es geht darum, dass Frau selbst bestimmen sollte ob oder wie ihre Körperbehaarung aussehen sollte. Des Weiteren bietet „Billie“ günstige Rasierer und Pflegeprodukte, da neben dem „Zwang zur Haarlosigkeit“ Frauen ebenfalls die „Pink Tax“ zu schaffen macht. Mit „Pink Tax“ wird die Differenz bei den Produkten betitelt, die für Frauen oftmals wesentlich teurer sind, eben nur weil sie pink sind.
Ich kaufe mein Rasiergel schon länger in der „Männerabteilung“, weil es da einfach das bessere Preisleistungsverhältnis gibt und ich für weniger Inhalt und eine „mädchenhafte“ Verpackung nicht mehr zahlen möchte.
Aber die Kampagne geht noch weiter. „Billie“ hat alle Kampagnenfotos der Stockfotoplattform „Unsplash“ kostenlos zur Verfügung gestellt, da es sonst keinerlei Fotos von behaarten Frauen gab. Um auch im Internet endlich eine bunte Bandbreite an Frauenkörper zu zeigen. Nicht alle Frauen sind schlank und haarlos und besonders junge Mädchen werden durch dieses vermeintliche Ideal stark verunsichert. Ich kann gar nicht zählen wie viele unnötige Gedanken ich mir in meinen Zwanzigern um meine Körperbehaarung gemacht habe. Damals hätte ich wirklich gern so eine Kampagne gehabt, die auch zeigt „Hey, es ist okay, wenn du Haare hast!“.
Im Kampf gegen/ für freie Körperbehaarung
Wir haben mittlerweile das Jahr 2019 und immer noch wird über behaarte Frauenachseln diskutiert. Selbst heute noch wird ein Auftritt von Miley Cyrus mit behaarten Achseln als „provokant“ angesehen. In diesem Bereich sind wir keinen Schritt weiter als im Jahr 1999 als Julia Roberts für Schlagzeilen sorgte, weil sie sich zur Premiere von „Notting Hill“ nicht die Achseln rasiert hat.
Es ist schon traurig, dass wir in diesen fast 20 Jahren nicht einen Schritt weiter gekommen sind. Es ist schade, dass die Welt nicht offener und toleranter geworden ist für ein bisschen Behaarung. Jede Frau sollte selbst bestimmen, wie ihr Körper aussehen sollte. Jede Frau sollte die Frisur (egal an welcher Körperstelle) tragen, die ihr gefällt und mit der sie sich gut fühlt.
Am besten trifft es die Zeile aus dem Song „Hengstin“ von Jennifer Rostock: „Ich glaube nicht, dass mein Körper deine Sache ist!“. Deshalb Ladies – ihr wisst am besten, was für euch richtig ist. Macht das, was ihr wollt. Es ist euer Körper! Bleibt bei euch und vergleicht euch nicht mit anderen. Wir sind alle anders. Aber wir sind alle großartig – so wie wir sind.
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