Bittere Pille – Wirkweise und hormonfreie Alternativen
Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Antibabypillen. Sie alle verhindern mindestens eines, meistens alle 3 dieser Vorgehen im weiblichen Körper:
- den Eisprung
- das Einnisten einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter
- das Durchrdringen des Samens durch den Gebärmutterhals
Einige Pillen-Präparate enthalten nur ein einziges Hormon, andere wiederum eine Kombination mehrerer Hormone.
Die meisten Kombinationspräparate zur Empfängnisverhütung enthalten die beiden weiblichen Sexualhormone Östrogen (Follikelhormon) und Gestagen (Gelbkörperhormon). Indem sie im Gehirn die Bildung von Botenstoffen hemmen, die normalerweise für den Eisprung erforderlich sind, entfalten sie ihre Wirkung. Denn: Ohne einen Eisprung kann eine Eizelle nicht befruchtet werden. Eine Schwangerschaft ist somit ausgeschlossen.
Die Gestagene bewirken zudem eine Veränderung des Schleims im Gebärmutterhals, sodass die männlichen Samenzellen nicht mehr in die Gebärmutterhöhle aufsteigen können. Die Gebärmutterschleimhaut wird unter der Einnahme der Minipille nicht ausreichend entwickelt, sodass sich ein befruchtetes Ei nicht in der Gebärmutter einnisten kann.
Good to know: Minipillen, die nur das Hormon Gestagen enthalten, verhindern nicht den Eisprung. Dies tun lediglich Präparate mit dem Wirkstoff Desogestrel.
Wusstest du, dass der sogenannte Pearl-Index als Maß für die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Verhütungsmitteln gilt? Die Pille besitzt einen Pearl-Index von etwa 0,1 bis 0,9 – abhängig vom Präparat. Je niedriger die Zahl, desto sicherer ist die jeweilige Methode.
Für alle, die noch Wisssenslücken in Sachen Pille haben, ist hier für euch ein Video unserer höchstpersönlichen The Female Company Ärztin Dr. Ela:
Pille absetzen. Folgen?
Immer mehr Frauen möchten ihren Zyklus natürlich verfolgen und verzichten daher auf die tägliche Hormondosis durch die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmethoden. Aber was passiert eigentlich mit dem Körper, wenn er nach einer zumeist jahrelangen Einnahme plötzlich auf die Hormone der Pille verzichten „muss“?
Zunächst einmal ist das Absetzen der Pille eine bewusste Entscheidung, die jede Frau für sich treffen kann. Egal ob nun ein Kinderwunsch im Raum steht oder du die Nase einfach voll von der Hormonbombe hast. Kommt der Wunsch auf, die Pille abzusetzen, solltest du das Präparat dennoch nicht von heute auf morgen aus deiner täglichen Routine verbannen. Natürlich lässt sich die Pille zu jederzeit absetzen, es ist aber sinnvoll, die Monatspackung aufzubrauchen. Auch eine Beratung bei deinem Gynäkologen ist zu empfehlen. So gehst du hier auf Nummer sicher!
Ganz wichtig: Solltest du die Pille absetzen wollen, aber keinen Kinderwunsch haben, ist eine andere Verhütungsmethode zu wählen! Am Besten machst du dir natürlich vorher Gedanken, wie du verhüten willst.
Hast du die Pille abgesetzt, wirst du in den ersten Wochen vielleicht noch keine großartigen Veränderungen verspüren. Dies ist aber natürlich von Frau zu Frau unterschiedlich. Nicht selten bringt das Absetzen der Pille nach drei bis sechs Monaten aber auch unerwünschte Folgen mit sich:
- Ausbleiben der Periode
- Menstruationsbeschwerden
- starke Regelblutungen
- Verschlechterung des Hautbildes
- Zyklusstörungen
- Gewichtszunahme
- Stimmungsschwankungen
Viele Frauen, die die Pille abgesetzt haben, berichten von einem Flashback in die Teenager-Zeit: Pickel, Zyklusstörung & Co. lassen grüßen! Das ist natürlich im ersten Moment ein herber Dämpfer, haben wir die Pille doch abgesetzt, um uns besser zu fühlen und jetzt sehen wir einem Streuselkuchen zum verwechseln ähnlich. YAY! Natürlich können diese Nebenwirkung nach dem Absetzen auch auf dich zutreffen, müssen sie aber nicht.
Es gibt aber auch allerhand positive Effekte, die uns Aufatmen lassen: Neben einem verbesserten Körpergefühl, einer höheren Leistungsfähigkeit beim Sport oder mehr Lust auf Sex (oooh ja), berichten zahlreiche Frauen auch von einer Gewichtsreduktion. Das klingt doch schon mal viel besser, oder?
Nach der Pille: No stress!
Gib deinem Körper nach dem Absetzen der Pille ausreichend Zeit, um wieder einen gleichmäßigen Zyklus zu entwickeln. Oftmals kann es die ersten Wochen und Monate zu unregelmäßigen Blutungen oder sogar zum kompletten Ausbleiben der Periode kommen. Wie in allen Dingen, ist dies auch wieder von Frau zu Frau unterschiedlich. Während bei einigen Frauen die normale Regelblutung sehr schnell wieder einsetzt, habe ich knapp sieben Monate darauf warten müssen. Stresse dich also nicht! Hast du große Zweifel, hilft der Gang zum Frauenarzt und eine Bestimmung des Hormonhaushaltes.
Welche alternativen Verhütungsmethoden gibt es?
Über alternative Verhütungsmethoden spricht auch unsere Expertin Dr. Ela, sie ist Ärztin in der Frauenklinik des Marienkrankenhauses in Hamburg und erklärt dir verschiedene Alternativen in diesem Video:
Die Pille ist nur eines von zahlreichen unterschiedlichen Verhütungsmitteln, die es mittlerweile auf dem Markt gibt. Hast du dich gegen die Pille entschieden, kannst du aus einem bunten Potpourri der alternativen Verhütungsmethoden wählen.
Nach der Pille sind das Kondom und die (Kupfer-) Spirale am beliebtesten. Beide Verhütungsmittel zählen zu den hormonfreien Varianten und sind bei den Frauen wahrscheinlich auch deshalb so beliebt. Auch das Diaphragma kommt für einige Frauen infrage, da hier eine gezielte Verhütung nach Bedarf angewandt wird. Wenn du also nur verhüten möchtest, wenn du auch tatsächlich mit einem Mann intim bist, wäre dies eine Alternative zur Pille. Viele Vorteile sehen Frauen auch in der Verwendung der hormonfreien Kupferkette oder des Kupferperlenballs. Durch frei werdende Kupferionen wird hier die Einnistung des Eis verhindert sowie die Beweglichkeit der Spermien gehemmt. Ähnlich wie die Kupferspirale kann auch die Kupferkette drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben.
Wer bei der Verhütung komplett auf Hormone verzichten will, kann zwischen Kondom, Spirale und Kupferkette wählen. Auch das Diaphragma wäre eine Alternative. Hormonstäbchen oder der NuvaRing ersetzen zwar die Pille, versorgen den Körper aber wieder mit Hormonen und genau davon möchten die meisten Frauen erst einmal nichts mehr wissen.
Natürliche Familienplanung als Verhütungsmethode?
Neben all den ganzen Hilfsmittelchen gibt es auch noch die NFP-Methode (Natürliche Familienplanung). Vor allem Frauen mit einem Kinderwunsch orientieren sich an dieser Methode, um ihre fruchtbaren Tage herauszufinden. Umgekehrt können wir also auch feststellen, an welchen Tagen wir unfruchtbar sind und Sex haben können – ohne gleich schwanger zu werden. Da diese Methode aber sehr unsicher ist und von vielen äußeren Faktoren beeinflusst werden kann, ist die NFP-Methode eher eine ungünstige Alternative zur Pille.