Red Revolution: Das Ende der Perioden-Scham!
Läuft bei dir? YAY! Bei uns nämlich auch – und zwar richtig. Endlich ist das Thema Periode in der Gesellschaft angekommen und sollte längst kein Tabu mehr sein – jedenfalls bei uns. Wir feiern das Ende der Perioden-Scham *whoopwhoop*.
Schluss mit dem Versteckspiel!
Viele Frauen der jungen Generation, die mit Charlotte Roches Feuchtgebieten oder der Serie Girls aufgewachsen sind, haben keine Lust mehr auf das öde Versteckspiel. Beim Chef fiese Menstruationsbeschwerden als Grund für die Krankmeldung nennen oder öffentlich nach Tampons fragen? Check! Was vor einiger Zeit noch undenkbar war, durchlebt gerade einen rosaroten Wandel. Wir Frauen gehen mehr und mehr selbstbewusst mit dem Thema um.
Frauen im 21. Jahrhundert sollten sich für nichts schämen und schon gar nicht für die Regelblutung. Dieser völlig natürlichen Vorgang sollte weder scham- noch angstbesetzt sein! Dieser ewige verhuschte Umgang mit der Periode ging uns gewaltig auf den Sack. Schließlich fragen wir doch auch ganz selbstverständlich nach einem Taschentuch – und hey: HIER geht es auch um eine Körperflüssigkeit. Schon mal drüber nachgedacht? Allein das lässt die ach so schlimme Monatsblutung doch gleich in einem völlig anderen Licht erscheinen.
Die Periode als etwas Grenzüberschreitendes
Das Ende der Perioden-Scham erreicht mittlerweile sogar die Oscar-Verleihung! In dem nominierten Kurzfilm Stigma Monatsblutung (Period. End of Sentence) lernen indische Frauen, selbst Binden herzustellen. Diese Selbstermächtigung stellt eine Revolution dar! Absolute GIRLPOWER! Und was sollen wir sagen: Period. End of Sentence gewann einen Oscar, trotz kritischer Stimmen einiger Herren aus Hollywood. Chapeau!
Ja, die Periode hat ganz klar etwas Grenzüberschreitendes – aber im positiven Sinne! Endlich bekommt das Thema die Aufmerksamkeit, die es schon lange verdient.
Im Stillen leiden? No way.
In Zeiten von #MeToo und #TimesUp sind immer weniger junge Frauen dazu bereit, im Stillen zu leiden. Wir machen uns stark für Selbstermächtigung und kämpfen gegen sexuelle Unterdrückung – die verklemmte Werbung für Tampons und Binden ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Egal ob rosarote Verpackung, Blümchen oder feministische Symbole – wir geben der Periode in den Regalen dieser Welt den Raum, den sie verdient!
Die Menstruation sollte nicht länger stigmatisiert werden und hat genau jetzt ihren großen Moment. In den Köpfen der jungen Generation ist die Monatsblutung kein Tabuthema mehr, gerade weil sie so eng mit den Debatten über Feminismus und Empowerment und mit anderen Trendthemen wie Body Positivity und Frauengesundheit verbunden ist.
Mythos Menstruation #periodproud
In den vergangenen Jahrtausenden – ach, sogar noch in den letzten Jahrzehnten – wurde die Monatsblutung als extrem feindlich angesehen. Der Weg zum neuen menstruellen Selbstbewusstsein war bis heute also ziemlich lang. Bis ins 20. Jahrhundert hinein glaubte man echt noch, Menstruationsblut sei giftig. WTF?!
„Es gibt kein Gift in der Welt, das schädlicher ist als das menstruum„, so Paracelsus.
Ja nee, is klar! So ein Schwachsinn kann auch nur von einigen Männern kommen. Die Herren waren es auch, die die Periode zu einer Bedrohung für die ganze Menschheit stilisierten *facepalm* … ein Wiener Arzt hatte 1920 ein vermeintliches Gift im Schweiß menstruierender Frauen ausgemacht, welches er Menotoxin nannte. Dazu fällt uns wirklich nichts mehr ein! Dass die Existenz des Gifts aber auch noch in den 70ern in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet diskutiert wurde, ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Die Periode als Beweis der weiblichen Minderwertigkeit?
Der römische Historiker Plinius der Ältere schrieb in seiner Naturgeschichte im ersten Jahrhundert nach Christus: „Die Frau mit Blutfluss verdirbt die Ernten (…) sie verödet die Gärten, richtet die Saaten zugrunde, bringt die Früchte zum Abfallen und tötet die Bienen; berührt sie den Wein, wird Essig daraus; die Milch verdirbt und gerinnt.“
Oh man, diese Demütigung der Frau ist ja kaum auszuhalten. Auf Verständnis hätten wir damals wohl vergeblich gehofft.
In einer Sammlung antiker medizinischer Texte heißt es sogar: „Die Gebärmutter ist an allen Krankheiten schuld.“ Sowohl Demokrit als auch Aristoteles hielten die Periode für den Beweis der weiblichen Minderwertigkeit. Die Begründung ist der Knaller – die Philosophen und Wissenschaftler waren doch tatsächlich der Ansicht, dass Frauen kälter als Männer seien und deshalb das Blut nicht zu Sperma kochen konnten. Bitte? Das verschlägt uns echt die Sprache und wir sind einfach nur froh, dass die Welt heute zumindest darüber anders denkt.
Bauchschmerzen? Stell dich nicht so an …
Verständnis für Regelbeschwerden? … *haha* Jetzt aber mal ohne Witz – der Beipackzettel einer Tamponverpackung von 1963 ermahnte die Frau:
„Wenn Sie die Menstruation nicht zu einer ganz normalen Zeit im Monat machen und sich stattdessen jeden Monat ein paar Tage zurückziehen, als ob Sie krank sind, dann nutzen Sie die Gutmütigkeit Ihres Mannes tatsächlich aus.“
What? Das ist doch ein schlechter Scherz, oder? Wäre schön, wenn es so wäre … der Mann habe damals ja schließlich eine Vollzeitgattin geheiratet und keine Teilzeitfrau. Daher MUSS (!) die Frau jeden Tag „schwungvoll, aktiv und fröhlich sein.“ Das ist nicht nur lächerlich, sondern grenzt schon an Widerwärtigkeit. Frauen sollen ihre Symptome doch am liebsten bis heute weglächeln, überspielen, unterdrücken.
Auch wenn der Wegfall der Perioden-Scham gerade einen echten Siegeszug feiert – Mädels, da geht doch noch mehr! Wir bleiben auf jeden Fall am Ball und machen Schluss mit Klischees – die Periode ist sexy!
Und da wir unseren Körper mitsamt der Periode lieben, solltest du dir was Gutes tun und unser Tampon-Abo ausprobieren. Worauf wartest du also noch? Überzeug dich selbst!