Gebärmutterhalskrebs – Wissenswertes
Wir möchten dir direkt ans Herz legen: Besuche regelmäßig deinen Frauenarzt oder -ärztin. Unsere Empfehlung: 1-4 x im Jahr. Denn mögliche Erkrankungen können durch den Abstrich früh erkannt werden. Darunter: zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs.
Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor, der aus verändertem Gewebe des Gebärmutterhalses besteht. Zur Orientierung: Der Gebärmutterhals verbindet Scheide und Gebärmutter. Der bösartige Tumor im Gebärmutterhals wird häufig auch invasiver Gebärmutterhalskrebs genannt, während fortgeschrittene Krebsvorstufen invasive in-situ Karzinome genannt werden.
Der Pap-Test und was er bedeutet
Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs gibt es in Deutschland seit 1971 die Untersuchung nach Papanicolaou – für nicht Mediziner*innen einfach nur Pap-Test. Dieser wird im Rahmen deiner Untersuchung beim Frauenarzt oder Ärztin durchgeführt. Er soll feststellen, ob sich Zellen am Gebärmutterhalskrebs verändert haben.
Wichtig zu wissen: Viele Frauen erhalten einmal in ihrem Leben ein „negatives“ Ergebnis, das ist aber noch lange kein Grund, in Panik zugeraten! Es bedeutet in der Regel nicht direkt, dass du Krebs hast! Also erst einmal durchatmen und abwarten…
Es gibt insgesamt sechs unterschiedliche Ergebnisse des Pap-Tests:
- Pap I: Einfach gesunde und „normale“ Zellen!
- Pap II: Oh, da hat sich etwas verändert – aber nur ein kleines bisschen, deshalb kein Verdacht auf Krebs!
- Pap III: Nicht so ganz klar, was das jetzt ist…eine genauere Untersuchung muss her.
- Pap IIID: Jap, hier haben sich Zellen verändert! Ist aber kein Krebs, sondern Dyslapsien.
- Pap IV: Jetzt wird’s etwas ernster…Krebs ist möglich, aber genaueres können erst weitere Untersuchungen zeigen.
- Pap V: In diesem Fall wurden wirklich Zellen eines bösartigen Tumors gefunden und daher ist auch eine Krebsdiagnose sehr wahrscheinlich. [1]
Glücklicherweise kann der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung meist nach weiteren Untersuchungen entkräftet werden. [2] Aber: Sicher ist sicher, denn ca. 4600 Frauen in Deutschland erkranken jährlich an Gebärmutterhalskrebs – also an einem bösartigen Tumor. Etwa dreimal so viele Frauen befinden sich in einer fortgeschrittenen Krebsvorstufe. Positiv anzumerken ist, dass die Zahl der Neuerkrankungen und auch Todesfälle in den letzten 30 Jahren deutlich zurückgegangen sind. Das liegt vor allem an den modernen Methoden zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. [3]
Deshalb: Einmal im Jahr zum Frauenarzt gehen und einen Pap-Test machen lassen!
Die Ursache von Gebärmutterhalskrebs
Die Haupt-Ursache für ein Zervixkarzinom sind die Humanen Papilloma Viren. Kurz: HPV.
Diese HPV-Viren werden hauptsächlich durch Sex übertragen. In diesem Fall schützen auch Kondome nicht – warum? HP-Viren werden auch durch Hautkontakt übertragen oder zum Beispiel über Schamhaare. Im Normalfall sind diese HP-Viren auch nicht schlimm, denn ein gesundes Immunsystem wird mit ihnen locker fertig. Allerdings gibt es auch ein paar Typen des HP-Virus (HPV 16 und 18), die nicht ganz so harmlos sind – genau genommen können sie eine langjährige Infektion auslösen, die eine Zellveränderung am Gebärmutterhals zur Folge haben kann und über die Jahre kann sich so Gebärmutterhalskrebs entwickeln…Tatsächlich liegt das Durchschnittsalter der an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen bei über 55 Jahren, da der Tumor eben erst über Jahre hinweg entsteht. [3] Und das zeigt: Früherkennung ist wichtig!
Welche Behandlungen von Gebärmutterhalskrebs gibt es?
Das kommt auf die Pap-Vorstufe und das Stadium an. Wenn du also eine Vordiagnose bekommen hast, rede in Ruhe mit einer oder mehreren Frauenärzt*innen über die Befunde.
Bei Pap IIID2 musst du beispielsweise stark bleiben: Da beim Abstrich Zellen entnommen wurden, müssen sich diese regenerieren. Das dauert knapp 3 Monate, in denen du dich in Unsicherheit gedulden musst. Du schaffst das! Ein Pap IIID2 bedeutet nicht, dass du Krebs hast. Es kann sich auch um Veränderungen des Gewebes handeln, die sich selbst zurückbilden.
Wenn ein Zervixkarzinom bestätigt wird, kann es zur Konisation (Ausschneiden eines Teils des Gebärmutterhalses), Trachelektomie (Teilentfernen des Gebärmutterhalses) oder Hysterektomie (Entfernen der Gebärmutter). Letzteren Eingriff empfehlen Expert*innen nur, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist oder wenn der Krebs bereits tiefer in das Gewebe eingedrungen ist.
Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs
Wir haben mit vielen Frauen gesprochen, die Gebärmutterhalskrebs hatten. Und das, obwohl sie als Mädchen dagegen geimpft wurden. Eine Impfung schließt das Risiko also nicht vollkommen aus, kann das Risiko aber sicherlich minimieren. Frag dazu deine*n Gynäkolog*in, welche Empfehlung sie dir geben würden.