Founder’s Note | We are so: Generation Y.
Unser Ausflug in die Politik.
In den letzten Wochen fahren wir mal wieder Achterbahn bei The Female Company. Nicht die im Heidepark… Eher so eine asiatische Achterbahn, die es nur mit Hilfe von Korruption durch die Zulassungsprüfung geschafft hat und die steilsten Kurven fährt.
Mal übersetzt: Das Scheitern unserer kompostierbaren Folie war echt schlimm für uns. Dann die Nachricht, dass Burda in uns investiert und unser zweites Highlight: The Tampon Book.
Wir sind alle immer noch wie auf Koks
Ich meine, ist es nicht der Wahnsinn, welche Wellen das Thema Tampon Tax seitdem schlägt! Bei RTL, kürzlich in der Story von Jennifer Weist (Ex-Rostock), Dieter Nuhr hat sie sogar in seiner Show thematisiert und sämtliche Radio-Sender berichten über das Tampon Book! Zu guter Letzt: Die Einladung in den Bundestag diese Woche! Wow.
In solchen Momenten wird mir wieder klar, wie Generation Y ich bin. Die Generation, die „etwas verändern“ – einen „Impact“ haben möchte. Wir sind doch gerade wirklich so größenwahnsinnig und haben die Hoffnung, dass die Tampon-Steuer in Deutschland durch uns gesenkt wird! Crazy? Maybe.
Ich muss dabei immer an das Video von Genius Simon Sinek denken.
Und ja: Bei aller Kontroversität dieser Generation, feiere ich es so sehr, ein Teil von ihr zu sein!
Manchmal ehrlicherweise zum Nachteil von The Female Company: Denn statt mich in den letzten Wochen um Marketingstrategien und unseren Webseitenumzug zu kümmern – renne ich lieber in den Bundestag. Diese Chance, wirklich etwas verändern zu können – und dann auch noch für so viele Frauen in Deutschland – muss genutzt werden.
Wir haben mit dem ganzen Team wochenlang telefoniert, die Tampon Tax Taskforce aus „ehrenamtlichen“ Kundinnen hat E-Mails getippt, als gäbe es kein Morgen mehr. Das fühlt sich für Träumer wie mich schon ein wenig nach „Revolution“ an.
Vom Träumen
Bis man dann in der Realität ankommt: Bei unserem Besuch in der Politik, wurde schon ziemlich schnell klar: Geträumt wird im Bundestag wenig. Denn hier herrschen klare Prinzipien: Wenn eine Partei einen Vorschlag einbringt, muss die Gegenpartei aus Prinzip gegen ihn stimmen. Aha. Mit großem Paukenschlag etwas zu verändern scheint dort unmöglich. Möglich ist dies nur leise und unterschwellig. Zum Ende eines Gespräches mit einer frauenpolitischen Sprecherin fragte ich sie „Haben Sie das Gefühl, als Politikerin etwas bewirken zu können?“ – Ihre Antwort: „Naja, man kann schon was bewirken. Das sind dann eher Kleinigkeiten – aber die zählen auch.“ Fair enough.
Mutig zu sein, bedeutet nicht,
keine Angst zu haben,
sondern es trotzdem zu tun.
Wir sind sicherlich auch die einzigen Personen, die im Bundestag jemals heimlich ins Bürogebäude der CDU geschlichen sind und bei Marcus Weinberg (MdB) ohne Vorankündigung geklopft haben. You know what: It worked!
Möglicherweise sind wir auch die einzigen, die es durchziehen, jeden Tag bei derselben Person zwei Mal anzurufen, um ein Statement zu bekommen. You know what: It worked!
Generation Y darf träumen
Manche nennen es naiv. Große Träume zu haben, weil sie mir noch kein Vorgesetzter kaputt gemacht hat. Das Gefühl zu haben, etwas erreichen zu können, weil man noch nicht an Schranken gestoßen ist. Ich denke, Schranken sind dort, wo man sie noch nicht durchbrochen hat.
Und wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich viel lieber ein Träumer, mit immer wieder neuen Ideen, Motivation und Durchhaltevermögen bleiben – als jemand, der aufgehört hat, zu träumen.