Menstruation in der Schule: Vernachlässigt
Wie sprechen wir mit der jüngeren Generation über die Periode?
Was junge Menschen über Schulzeiten lernen, kann sich auf die Art und Weise auswirken, wie sie ihre Zeit im Erwachsenenalter gestalten. In England gibt es junge Unternehmen, die interaktive Workshops an Grund- und Sekundarschulen zum Thema Periode führen. Etwas, das wir hier vielleicht auch gut gebrauchen könnten. Denn je früher Jungs und Mädchen verstehen und die Natürlichkeit der Sache anerkennen, desto mehr Akzeptanz herrscht im Erwachsenenalter.
Geben wir genügen Infos zur Menstruation?
Wenn ich mich an die ersten Gespräche im Bio-Unterricht zum Thema Menstruation zurück erinnere, liefen die ziemlich fachspezifisch ab: Die Eizelle wird nicht durch Spermien befruchtet, die Schleimhaut löst sich und die Periode beginnt. Keiner verstand wirklich wovon gesprochen wurde. Es wurde viel gekichert und bei dem Gedanken, dass der beschriebene Prozess gerade jetzt in meinem Körper ablaufen könnte, wollte ich im Boden versinken.
Keiner wusste wirklich wie mit der Periode umzugehen
Die Mädchen, die sie als erste bekamen waren somit die Pioniere der Periode in der Klasse und sind das Thema hauptsächlich über Tipps aus der Bravo angegangen. Das Schlüsselproblem ist, dass zum wissenschaftlichen Hintergrund, der im Bio-Unterricht im Vordergrund steht, die sozio-emotionalen und praktischen Information über den Umgang mit der Periode meist fehlen. Das mag an Lehrplan- oder Gelderkürzungen liegen, hinterlässt aber definitiv Spuren im Umgang mit dem Menstruationszyklus.
Mehr als nur Biologie
Keine Frage: der biologische Aspekt ist sehr wichtig. Junge Teenies müssen wissen, wie Hormone vor, während und nach der Menstruation wirken. Vieles wird jedoch sehr strikt nach Lehrbuch behandelt, wie beispielsweise die Zykluslänge. Die Perioden sind bei jungen Mädchen oft unregelmäßig. Der Menstruationszyklus kann manchmal bis zu 38 Tage dauern, statt den klassischen 28 Tagen, die meist vermittelt werden. Somit wird es jungen Mädchen erschwert, herauszufinden, was für sie selbst „normal“ ist.
Außerdem fehlt es oft an der Vermittlung von ganzheitlichen Zusammenhängen, beispielsweise wie Hormone die Stimmung, die Schmerztoleranz und die körperliche Energie beeinflussen können. Dies sind wichtige Themen, die zu einem bewussten und nachhaltigeren Körpergefühl beitragen und helfen jungen Frauen sich selbst zu verstehen.
Menstruation – Konversation!
Obwohl Eltern und Betreuer noch viel mehr dafür verantwortlich sind, diese Gespräche zu Hause zu führen, fühlen sich viele junge Menschen in der Schule selbstbewusster, Fragen zu stellen. Einige Teenies glauben an alle möglichen Mythen und Missverständnisse. In Schulen muss ein neuer Weg geschaffen werden über das Thema Menstruation zu sprechen und allen Schülern (Jungs und Mädels) die Möglichkeit geben, den Zyklus und seine Zusammenhänge zu verstehen.