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Pap-Test

Gebärmutterhalskrebs & HP-Viren: Update zur Krebs-Früherkennung!

Während den HP-Viren gerade ein anderer Virus die Show stiehlt, müssen wir trotzdem dringend darüber reden. Denn es gibt wichtige News, was den Pap-Test und die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs angeht. 

Übersicht

➡️Was ist ein Pap-Test?

➡️Pap-Test: Kosten werden übernommen – jetzt auch für HPV Screening!

➡️Was passiert, wenn ich HP-Viren habe?

➡️Wie kann ich mich gegen Gebärmutterhalskrebs schützen?

➡️Auch Männer können sich impfen lassen (!!)


Was ist ein Pap-Test?

Bisher hatten alle Frauen ab 20 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf einen von der Krankenversicherung übernommenen Pap-Test. Pap-Test? Das ist das, was so aussieht, als würde unser Arzt oder Ärztin mit einem Ohrenstäbchen in uns herumstochern.

Dabei wird Abstrich von unserem Gebärmutterhals und vom Gebärmutterhalskanal gemacht, um sie auf Gewebeveränderungen zu untersuchen. Das dient zur Früherkennung von Krebs, ist also seeeeeeehr wichtig (kurzer Self-Check: wann war eure letzte Routineuntersuchung?). Über den Pap-Test und die möglichen Ergebnisse haben wir hier ausführlich berichtet. 


Pap-Test: Kosten werden übernommen + NEU: Das HPV-Screening!

Aber jetzt gibt es News! Für Frauen ab 35 Jahren gilt seit Januar 2020 eine neue Regelung. Sie haben ab dann nur noch alle drei Jahre ein Anrecht auf einen Pap-Test – dann aber in Kombination mit einem HPV-Screening.

Wenn du zwischen 20 und 35 Jahren alt bist übernimmt die Krankenkasse weiterhin einmal im Jahr die Pap-Test kosten. 

HP-Viren und Gebärmutterhalskrebs erkennen mit dem Pap-Test

75 Prozent der Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben Kontakt mit HP-Viren. Holy moly, heißt das, 75 Prozent von uns kriegen Krebs? Zum Glück nicht! Denn wer sich mit HP-Viren infiziert, hat nicht sofort Gebärmutterhalskrebs. Zu schnell? Okay, nochmal von vorne.

HP-Viren bedeuten nicht gleich Gebärmutterhalskrebs!

HPV, das steht für HP-Viren, das steht für Humane Pappillomviren. Und die sind ziiiiemlich verbreitet. In fact: Das HP-Virus ist die weltweit häufigste Geschlechtskrankheit. Say what, Tripper, Syphillus und Co.

Kein Wunder also, dass wir alle ziemlich wahrscheinlich mal damit in Kontakt kommen. Zum Glück führt eine Infizierung nicht sofort zum Krebs. Denn einen Player dürfen wir nicht vergessen: unser Immunsystem. Statistisch gesehen wehrt das nämlich in 80 von 100 Personen die Viren erfolgreich ab. Das heißt, nur circa 20 Prozent sind tatsächlich infiziert. 


Was passiert, wenn ich mit HP-Viren infiziert bin?

Erstmal gar nichts. Das HP-Virus verläuft asymptomatisch, das heißt, man spürt absolut gar nichts. Bei vielen heilt die Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren von selbst wieder ab, komplett ohne Therapie. 

Nur bei einem kleiner Prozentsatz der infizierten Frauen entwickeln sich eine langjährige Infektion, die zu Zellveränderungen an der Gebärmutter führen kann. Das Durchschnittsalter der an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen liegt bei über 55 Jahren, da der Tumor über Jahre hinweg entsteht.

Je nach Stadium muss Betroffenen (teilweise) der Gebärmutterhals oder die Gebärmutter entfernt werden. Das heißt, sie können dann keine Kinder mehr bekommen – wir haben aber auch schon von Fällen gehört, indem Frauen trotz OP nochmal Kinder gekriegt haben! Go Uterus! Im allerschlimmsten Fall aber kann man von Gebärmutterhalskrebs sterben. Damit das nicht soweit kommt, ist Früherkennung das A und O.

Wie kann ich mich vor Gebärmutterhalskrebs schützen?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei HPV um eine Geschlechtskrankheit – und die überträgt sich typischerweise beim Sex. Wer jetzt denkt, Kondom drüber – Sache erledigt, den müssen wir leider enttäuschen. Kondome verringern zwar das Risiko einer Infektion, schließen sie aber nicht aus. Denn HP-Viren befinden sich auch auf der Haut im Genitalbereich – und da bringen Kondome leider wenig.

Der beste Schutz: die Impfung!

Wie können wir uns also vor Gebärmutterhalskrebs schützen? Der wichtigste Schutz besteht zur Zeit aus der Impfung! Die wirkt gegen die häufigsten Arten von HP-Viren (wie sagt man, ein Unglück kommt selten allein – es gibt nämlich mehrere Sorten von HP-Viren). Wichtig dabei ist, dass die Impfung VOR dem ersten sexuellen Kontakt stattfinden sollte. Wieso? Weil die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist, beim ersten sexuellen Kontakt bereits in Berührung mit den HP-Viren zu kommen – und dann wirkt der Impfstoff nicht mehr.

Deshalb wurden vielen von uns Frauen bereits mit 13 oder 14 eine Impfung verpasst (die bei einigen ziemlich weh getan hat – bei euch auch?).

HPV-Impfung – auch für Männer!!

ABER MOMENT – hier stimmt doch was nicht. Wieso wurden nur wir Frauen gegen ein Virus geimpft, das beim Sex mit allen Geschlechtern übertragen wird?

Tatsächlich wurden bis Ende Juni 2018 nur den Mädchen empfohlen, sich gegen das HP-Virus impfen zu lassen. Dann hat die STIKO (=Ständige Impfkommission) sich eines Besseren belehrt und die Impfempfehlung auch für die Boys ausgesprochen. Denn, auch bei denen können die HP-Viren zu Krebs führen, zwar nicht an der Gebärmutter, aber z.B. am Anus.

Auch Männer können sich gegen HP-Viren impfen lassen!!

Nochmal in kurz:

Wie schütze ich mich am besten gegen Gebärmutterhalskrebs?

Das Dreamteam:

  • Impfung mindert das Risiko, schließt es aber nicht vollkommen aus.
  • Regelmäßige Untersuchungen sind zur Früherkennung deswegen ultra wichtig. Wie bereits erwähnt, zeigt eine HPV-Infektion keine typischen Geschlechtskrankheiten-Symptome wie Jucken oder Brennen in der Mumu.

Deshalb: geh regelmäßig zu deinem oder deiner Gyn des Vertrauens und lass dich testen!

 

Über die Vulva-Bloggerin

Autorin Aline

Aline

Aline geht das Leben am liebsten so an: „No bad vibes“. Klappt natürlich nicht immer, aber meistens doch ganz ausgezeichnet. Das bringt nicht nur ihr selbst gute Laune, sondern hoffentlich auch allen um sie herum – genau wie Müsli zum Abendessen oder eine dicke Kugel Dunkle-Schoki-Schwarze-Johannisbeere-Eis.

Zu allen Artikeln von Aline

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