Challenge accepted – Plastic Free July
Was bedeutet „Plastic Free July“?
Hinter dem „Plastik freien Juli“ steht die australische Organisation „Plastik Free July“, die 2011 gegründet wurde und die sich für die Reduzierung von Plastikmüll einsetzen.
Über die Homepage www.plasticfreejuly.org kann man sich registrieren und entscheiden, ob man einen Tag, eine Woche oder den komplette Monat teilnimmt. Bisher sind über 2 Millionen Menschen aus über 150 Ländern registriert.
Worum geht es?
Es geht nicht darum von jetzt auf gleich jegliches Plastik aus deinem Leben zu verbannen. Es geht darum das Bewusstsein zu verbessern und insbesondere Einmalplastik zu vermeiden – beispielsweise Plastik-Campinggeschirr. Oder wenn du dir eine neue Zahnbürste zulegst, dann eine aus Bambus statt aus Kunststoff. Oder, dass du deinen eigenen Beutel mit zum Einkaufen nimmst. In dieser Challenge erhält man per E-Mail diverse Tipps auf was man achten kann oder welche Alternativen es gibt. Und wenn man Teil von einer großen, ständig wachsenden Bewegung ist, fällt es einem leichter als wenn man allein startet. Es geht nicht um Perfektion, sondern um das Bewusstsein was man hat und dass es schon hilft, wenn man auf einen Strohhalm verzichtet.
Was ist der Hintergrund?
Wenn alles so bleibt, wie es ist, dann haben wir laut einer Studie im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer. Derzeit befinden sich schätzungsweise über 100 Millionen Tonnen Müll in unseren Weltmeeren – falls du dir nicht genau vorstellen kannst, wie viel das ist: 1 Tonne sind 1000 kg. Und in jedem Jahr landen weiter 6 Millionen Tonnen Abfall in den Meeren. Viele Schildkröten verenden, weil sie Plastiktüten mit Quallen verwechseln. Im Jahr 2012 wurde in Andalusien ein toter Pottwal obduziert – in seinem Magen befanden sich 17 kg Plastik.
Eine Freundin von mir, war vor einigen Jahren in Thailand und war geschockt, dass manche der Besitzer der Standbars, den Müll einfach ins Meer geschoben haben.
Es geht darum, dass das Bewusstsein geschaffen werden muss, dass wir nur diese eine Welt haben. Und keiner von uns, möchte (indirekt) Plastikmüll essen. Darauf läuft es hinaus, wenn irgendwann jeder Fisch Plastikpartikel zu sich genommen hat, esse wir diese Partikel ebenfalls, wenn wir diesen Fisch verzehren.
Was kann ich tun?
Guck dich in deinem Alltag um. Wie viel Plastik befindet sich z.B. in deiner Küche oder deinem Badezimmer? Mach dir bewusst, dass es Alternativen gibt. Informiere dich, ob es in deiner Nähe einen „unverpackt Supermarkt gibt“. Ansonsten – warum „braucht“ eine Gurke eine Plastikverpackung? Warum gibt es die Kerne eines Granatapfels in einer Plastikbox? Brauchen wir das?
Es gibt zig Dinge, die du sofort umsetzen kannst! Hier einige Beispiele, die nicht weh tun – versprochen!
- Nimm einen Jutebeutel mit zum Einkaufen
- Verzichte beim „Coffee to Go“ auf den Deckel (und Strohhalm)
- Oder noch besser – nimm deinen eigenen Kaffeebecher (entweder Thermobecher oder einen aus Bambus) mit – bei vielen Kaffeeketten sparst du dadurch sogar Geld
- Sommer, Balkonien und einen leckeren Drink mit dem Strohhalm schlürfen – warum den aus Plastik nehmen, wenn es auch mittlerweile viele Alternativen wie Bambus gibt?
- Stell deine Deo selbst her – es ist nicht so schwer, wie man denkt und dann vermeidest du Plastik und weißt außerdem welche Inhaltsstoffe dein Deo hat!
- Kauf dir deine Obst wie es sein soll – mit Schale. Eine vorgeschälte Orange in Plastikverpackung ist sinnlos
- Wenn du spazieren gehst und am Wegrand Müll entdeckst, nimm es mit bis zur nächsten Tonne. Im Zweifelsfalls hast du damit bereits einem Tier das Leben gerettet!
Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit unsere Welt einen bisschen besser und schöner zu machen. Lebe bewusst. Du möchtest doch auch, dass die Generationen nach uns wissen was eine Schildkröte ist oder wie ein Strand aussieht.