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Pille und Migräne

Was Migräne mit der Periode zu tun hat?

Jeder der schon einmal Migräne hatte, kennt den Moment in dem du dich nur noch im Bett und in völliger Dunkelheit verkrümeln möchtest. Du hast Übelkeit, kannst kaum noch  sehen, dein ganzer Körper tut weh. Leider zähle ich auch zu den den Frauen, die Migräne von ihrer Ma vererbt bekommen haben. Nach zahlreichen Jahren ohne wirkliche Therapielösungen, entschied ich mich mit meiner Frauenärztin über Verbindungen der Migräne und meines Hormonhaushaltes zu sprechen. Sie empfahl mir dann die Langzeiteinnahme der Pille. Leider bekommt man diese Empfehlung meist nicht ohne gezieltes Ansprechen, daher kennen auch nur wenige diese Form der Therapie.

Jetzt denken sicher viele..

Wie Langzeiteinnahme der Pille?

Ist das nicht schädlich? Wie, dauerhaft Hormone? Was macht das mit meinem Körper und und und….

Ich kann euch beruhigen, wenn sich auch viele in den letzten Jahren gegen die Pille entscheiden. Sicher spielen auch viele negative Einflüssen wie Thromboserisiko, Embolien, Wassereinlagerungen etc. eine große Rolle. Jedoch ist die Langzeiteinnahme auf lange Sicht gesehen weder Risiko, noch schädlich oder sonstiges. Ihr nehmt im Langzeitzyklus 3 Pillenblister in Folge ein und macht danach wie gewohnt 7 Tage Pause. In dieser Zeit sinkt euer Hormonspiegel nicht ab und ihr bekommt keine Blutung. So ergeben sich im Jahr 5 Durchblutungsphasen. Ich lebe mittlerweile seit über 10 Jahren mit diesem Verfahren und bin mittlerweile fast Migränefrei. Was nur einer der Vorteile des Langzeitzyklusses ist. Welche Pille (in diesem Fall Mikropillen/Einphasenpräparate) für euch geeignet ist, besprecht ihr am Besten mit eurem Frauenarzt. 

Gibt es weitere Vorteile der Langzeiteinahme der Pille?

  • Weniger Menstruationsbeschwerden, PMS, Migräne: Zyklusbedingte Bauchschmerzen, Blähungen, Brustspannen, Migräne und andere Beschwerden nehmen unter dem Langzeitzyklus meistens deutlich ab.
  • Höhere Verhütungssicherheit: Das Weglassen der Pillenpause (Langzeitzyklus), aber auch schon die Verkürzung der Pillenpause, erhöht die empfängnisverhütende Wirkung der Pille im Vergleich zum üblichen 21+7 Einnahmeschema, da durch den Langzeitzyklus der Eisprung nachhaltiger unterdrückt wird. Beim Einnahmemodus 21+7 kommt es trotz Einnahme der Pille häufig zu der Reifung eines Eis (Follikelreifung). Da jede zweite Frau pro Blisterpackung mindestens eine Pille vergisst, ist das Risiko für einen Eisprung und damit einer Schwangerschaft erhöht. Dies gilt insbesondere, wenn eine oder mehrere Pillen kurz vor der Pillenpause oder an den ersten Tagen der Einnahmephase vergessen werden.
  • Behandlung von Endometriose, polyzystischen Ovarien (PCO), Uterusmyomen: In mehreren Studien wurde herausgefunden, dass der Langzeitzyklus noch besser für die Behandlung von Endometriose und Uterusmyomen geeignet ist, da er nachhaltiger die körpereigene Östrogen– und Androgenproduktion unterdrückt.
  • Blutungsstörungen gehen zurück: Im Langzeitzyklus verringern sich Blutungsbeschwerden deutlich. Am Anfang des Langzeitzyklus kann es noch häufiger zu Zwischen- bzw. Durchbruchblutungen kommen. Nach einem Einpendeln der Hormone bleiben die Zwischenblutungen jedoch meistens während der gesamten Einnahmephase (also bis zu mehreren Monaten) aus. Deshalb kann der Langzeitzyklus bei Beschwerden wie Hypermenorrhö oder Dysmenorrhö eingesetzt werden.
  • Reisen, wichtige Termine, Ramadan: Vor allem bei Fernbeziehungen oder wichtigen Ereignissen wie Prüfungen, Sportveranstaltungen, Reisen etc. schätzen Frauen die Blutungsfreiheit durch den Langzeitzyklus. Zudem berichten muslimische Frauen über Vorteile des Langzeitzyklus während des Fastenmonats Ramadan, da das Fasten durch den Langzeitzyklus nicht wegen der Monatsblutung unterbrochen werden muss.
  • Keine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Auch im Langzeitzyklus wird die Fähigkeit, Kinder zu bekommen von der Pille nicht nachhaltig beeinträchtigt. Nach Beenden des Langzeitzyklus dauert es jedoch einige Zeit, bis sich der körpereigene Hormonhaushalt wieder eingependelt hat und eine Schwangerschaft möglich ist.

Dieser Artikel wurde von unserer Kundin Isabell verfasst und erzählt von ihrer eigenen Meinung und Erfahrungen.
Die Anti-Baby-Pille gibt es noch nicht 100erte Jahre auf dem Markt und sicher scheiden sich daran die Geister, nicht nur die Geistlichen, was die Folgen und die Beeinflussung des Körpers betrifft. Wir stellen uns hiermit auf keine Seite, sondern möchten alle Facetten beleuchten und zu Wort kommen lassen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder vielleicht ganz andere? Teilt sie gerne mit uns!

Über die Vulva-Bloggerin

Autorin Aline

Aline

Aline geht das Leben am liebsten so an: „No bad vibes“. Klappt natürlich nicht immer, aber meistens doch ganz ausgezeichnet. Das bringt nicht nur ihr selbst gute Laune, sondern hoffentlich auch allen um sie herum – genau wie Müsli zum Abendessen oder eine dicke Kugel Dunkle-Schoki-Schwarze-Johannisbeere-Eis.

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